InFocus - Ausgabe 2, Oktober 2015 

Neues aus der Wissenschaft

 

Neues aus der Koloskopie: was Sie auf der UEGW in Barcelona erwartet

Ankie Reumkens, Roel Bogie und Silvia Sanduleanu, Maastricht University Medical Center, Niederlande

Die United European Gastroenterology Week (UEGW) 2015 in Barcelona steht kurz bevor. Das Programm umfasst eine Reihe wichtiger Meetings und Symposien, so zum Beispiel die Posterpräsentation „From guidelines to clinical practice“. Hier werden neue Praxisrichtlinien für die Kontrollkoloskopie und Polypenresektion vorgestellt, vor allem aber wird betrachtet, wie diese Leitlinien in der klinischen Praxis umgesetzt werden. Dieses und viele weitere hochaktuelle Themen werden auf der UEGW diskutiert. Damit Sie nichts verpassen, haben wir die Programmbeiträge im Bereich Koloskopie bereits für Sie gesichtet. Nachfolgend geben wir Ihnen einen kurzen Überblick über die wichtigsten Vorträge und Posterpräsentationen. Wir wünschen Ihnen eine angenehme und informative UEGW!

Qualität

Qualität in der Koloskopie ist und bleibt ein Hauptthema der UEGW. Um bestmögliche Adenom-Detektionsraten zu erreichen, ist eine sorgfältige Vorbereitung des Darms erforderlich (P0154, P0193, IP214, IP215). Da die Erfahrung des Endoskopikers großen Einfluss auf das Ergebnis einer Koloskopie hat (IP459, IP460), sind Schulungsprogramme und die Überwachung der Leistungsmaßstäbe unabdingbar (IP461, 462). Die Qualität und Effektivität einer Koloskopie hängen  in erster Linie von der guten Sichtbarkeit der gesamten Darmschleimhaut ab. Wie auch auf der letzten UEGW werden Koloskopieverfahren mit Waterjet-Systemen vorgestellt und CO2-Insufflator-Systemen gegenübergestellt (OP244, P0161, P0162, P1404), um die unterschiedlichen Auswirkungen auf den Patientenkomfort und die Adenom- sowie Polypen-Dektektionsraten zu diskutieren. 

Bildgebung

Im Bereich der endoskopischen Bildverstärkung werden verschiedene Neuentwicklungen präsentiert (IP127, IP541). Im Fokus wird dabei insbesondere die i-scan-Technologie (P0809, P1355, P1396) stehen. Die von der Gruppe Munoz et al. untersuchte Rolle der i-scan-Chromoendoskopie (P0186) und die von Iacucci et al. erörterte Detektion dysplastischer Darmläsionen im Rahmen von Kontrolluntersuchungen bei IBD (OP188) werden hierzu thematisiert.

Des Weiteren werden Neuigkeiten in der bildgestützten Diagnostik entzündlicher Darmerkrankungen (IP541) vorgestellt. Die endoskopische Beurteilung bei Colitis ulcerosa wird in OP235 diskutiert. Bei P0168, P0171, P1399 werden neue Geräte zur verbesserten Darstellung der Darmschleimhaut empfohlen. Außerdem werden die Vorteile der Kapselendoskopie und -enteroskopie erläutert und neue Einblicke in potenzielle Anwendungen vermittelt (IP270, P0232, P0235).

Koloskopische Resektionsverfahren

Die British Society of Gastroenterology/Association of Coloproctologists of Great Britain and Ireland haben kürzlich Leitlinien für das Management großer nicht gestielter kolorektaler Polypen veröffentlicht. Diese Leitlinien geben den Rahmen für das Management großer kolorektaler Polypen vor und legen die wichtigsten Leistungsindikatoren fest.1 Wir gehen davon aus, dass dies eines der Schwerpunktthemen der UEGW sein wird (P0155–158).

Wissenschaftler aus Japan stellen ihre Sichtweise auf endoskopische Verfahren der Schleimhautresektion vor. Oka et coll. haben kürzlich im Rahmen einer prospektiven multizentrischen Studie die Lokalrezidive und Risikofaktoren endoskopischer Verfahren der Schleimhautresektion untersucht.2 Die japanischen Leitlinien für die endoskopische Submukosadissektion werden am Montag auf der UEGW diskutiert (IP140, IP142, IP143).

Die Arbeitsgruppe „Colorectal ESD Standardization Implementation“ verweist als Behandlungsoption auf die endoskopische Schleimhautresektion (EMR) in Piecemeal-Technik (IP142, IP143). Praktische Leitlinien für EMR und endoskopische Submukosadissektion (ESD) werden in einer Vortragsreihe zu Resektionstechniken vorgestellt (IP203, IP204, IP605).   

Vorsorge und Kontrolle

In mehreren europäischen Ländern werden seit einiger Zeit Darmkrebsvorsorgeprogramme durchgeführt. Diese weichen jedoch in einzelnen Punkten voneinander ab. In IP306 wird ein aktueller Überblick über die verschiedenen Vorsorgeprogramme gegeben. Nach einer endoskopischen oder chirurgischen Resektion kolorektaler Neoplasien werden Kontrollkoloskopien empfohlen. Die Gemeinsamkeiten der aktuellen Richtlinien für die Durchführung von Kontrolluntersuchungen nach erfolgter Polypektomie und die zwischen diesen Richtlinien bestehenden Unterschiede wurden in einer kürzlich veröffentlichten Studie zusammengefasst.3 IP205 und OP151 berichten über den aktuellen Stand in der Praxis der Kontrollkoloskopien und vermitteln neue Erkenntnisse in diesem Bereich.

 

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Quellen:

Rutter MD, Chattree A, Barbour JA, Thomas-Gibson S, Bhandari P, Saunders BP, et al. British Society of Gastroenterology/Association of Coloproctologists of Great Britain and Ireland guidelines for the management of large non-pedunculated colorectal polyps. Gut. 2015 Jun 23. PubMed PMID: 26104751. Epub 2015/06/25. Eng.

Oka S, Tanaka S, Saito Y, Iishi H, Kudo SE, Ikematsu H, et al. Local recurrence after endoscopic resection for large colorectal neoplasia: a multicenter prospective study in Japan. The American journal of gastroenterology. 2015 May;110(5):697-707. PubMed PMID: 25848926. Epub 2015/04/08. eng.

Bogie R, Sanduleanu S. Optimizing post-polypectomy surveillance: A practical guide for the endoscopist. Digestive endoscopy : official journal of the Japan Gastroenterological Endoscopy Society. 2015 Jul 15. PubMed PMID: 26179809. Epub 2015/07/17. Eng.

 

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